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Off topic: Akkusativ und Dativ
Thread poster: Marinus Vesseur
Birgit Schrader
Birgit Schrader  Identity Verified
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Akkusativ/Dativ Aug 15, 2006

Ist ein schwieriges Problem der deutschen Sprache, und jeder der Deutsch als Fremdsprache gelernt (oder gelehrt ) hat weiß das...und ist auch gar nicht so einfach zu erklären und noch schwieriger zu verstehen. Es steckt schon eine Logik dahinter, aber es gibt eben auch Ausnahmen...was das ganze nicht eben einfacher macht. Und die Fragen "Wem? /"Wen?" gelten nur für Muttersprachler...denn man muss ja schon ein Sprachgefühl haben und das gilt auch nicht für alle Fälle.

Ein kurz
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Ist ein schwieriges Problem der deutschen Sprache, und jeder der Deutsch als Fremdsprache gelernt (oder gelehrt ) hat weiß das...und ist auch gar nicht so einfach zu erklären und noch schwieriger zu verstehen. Es steckt schon eine Logik dahinter, aber es gibt eben auch Ausnahmen...was das ganze nicht eben einfacher macht. Und die Fragen "Wem? /"Wen?" gelten nur für Muttersprachler...denn man muss ja schon ein Sprachgefühl haben und das gilt auch nicht für alle Fälle.

Ein kurzer Erklärungsversuch?

Wenn eine Präposition vorhanden ist, ist es einfach (oder relativ einfach...)
1) Fall: Feste Präpositionen mit Akk: bis, durch, entlang, für, gegen, ohne, um, wider/// Feste Präpositionen mit Dat.: ab, aus, außer, bei, dank, entgegen, entsprechend, gegenüber, gemäß, mit, nach, nebst, samt, seit, von, zu, zufolge .
Hier steht dann halt immer entweder Akkusativ oder Dativ.
2) Fall: Wechselpräpositionen (das sind normalerweise Ortspräpositionen und hier kommt es darauf an , ob eine Richtung angegeben wird oder nicht (also Wo?? dann steht die Präposition mit Dativ oder Wohin? Dann steht die Präposition mit Akkusativ): an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwischen

z.B. Die Katze sitzt auf dem Tisch (Wo? Dativ)
Die Katze springt auf den Tisch (Wohin? Akkusativ)

3) Fall: indirektes/direktes Objekt:
Wenn ein Verb nur ein einziges Objekt (Sache oder Person ) bei sich hat, steht dieses im Akkusativ, ausgenommen sind die wenigen Verben, die immer einen Dativ verlangen (die muss man lernen!)
Das Kind isst den Apfel.....
Es gibt nur wenige Verben mit Dativobjekt (z.B. antworten, danken, folgen etc....)
Ich antworte ihm.
Einige Verben haben normalerweise zwei Objekte bei sich. Dann steht die Person im Dativ und die Sache im Akkusativ.
z.B. geben:
Ich gebe dem Kind den Apfel.

Mmh...war nur ein Versuch....
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Matthias Quaschning-Kirsch
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Leider Aug 15, 2006

Erik Hansson wrote:

aber sie sind auch lebensnotwendig


Leider hast Du völlig recht. Gibt es eigentlich auch so eine Art schwedischen Zwiebelfisch? Der wäre mal eine große Hilfe. Sonst bleibt mir nämlich nur, durch Prügel zu lernen.
Wie z.B. damals, als mir in Turku einer meiner Profs im Seminar eine Viertelstunde lang mit hohem Blutdruck die Leviten las.
Was war passiert? In einem Papier hatte ich über eine Veröffentlichung von ihm geschrieben "han inskränker sig på det rent trinitariska" ("er beschränkt sich im rein trinitarischen Bereich", d.h. selbiger kommt bei ihm zu kurz). Wie ich denn zu so einer Feststellung käme, schließlich handle sein Aufsatz doch von nichts anderem als von der Trinitätslehre. Natürlich war das auch mir aufgefallenu und genau das hatte ich auch sagen wollen. Nun fiel ich aus allen Wolken, weil er das nicht verstand. ja, hätte ich nur "till" statt "på" geschrieben ("auf den" statt "im")!

Und noch mal @Marinus: Wer so ein phantastisches Deutsch am Leibe hat wie Du, braucht sich nun wahrhaftig für gar nichts zu genieren!


 
Erik Hansson
Erik Hansson  Identity Verified
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Dagens Nyheter Aug 15, 2006

MatthiasQKirsch wrote:

Gibt es eigentlich auch so eine Art schwedischen Zwiebelfisch? Der wäre mal eine große Hilfe. Sonst bleibt mir nämlich nur, durch Prügel zu lernen.



Nja, es gibt keinen "Lökfisk" in Schweden, aber jede schwedische Tageszeitung mit ein bißchen Selbstachtung, u.a. Dagens Nyheter, hat schon eine Kolumne über die moderne schwedische Sprache, und wie sie sich entwickelt.

Hier ein Beispiel:

http://www.dn.se/DNet/jsp/polopoly.jsp?d=1629&previousRenderType=1

Jetzt habe ich aber dein Thema völlig in den Off-topic-Bereich entführt, Marinus

[Bearbeitet am 2006-08-15 16:34]


 
Marinus Vesseur
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Gar nicht so off-topic Aug 15, 2006

Erik Hansson wrote:

Jetzt habe ich aber dein Thema völlig in den Off-topic-Bereich entführt, Marinus


Das macht doch nichts, ich habe mich gefreut zu sehen, dass viele Kollegen mit den gleichen Problemen kämpfen.

Im Grunde weiß man's ja. Wieviele Deutsche kenne ich, die fehlerfrei Niederländisch sprechen und schreiben? Wieso sollte es andersrum besser sein?

In der letzten Zeit treffe ich viele Deutsche und Niederländer, die vor 40 oder 50 Jahren nach Kanada ausgewandert sind: man hört es nicht nur an der Aussprache des Englisch, sie machen auch weiterhin gewisse grammatikalischen Fehler, falsche Satzstellung, usw. Wer sich nicht andauernd damit befasst und dazulernt, wird in gewissen Fehlern beharren und es nicht merken. Hier in Kanada schon mal gar nicht, denn der Kanadier ist zu höflich, als das er einen korrigieren würde.


 
Matthias Quaschning-Kirsch
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Präpositionen; Leiden der jungen Wörter Aug 15, 2006

Erik Hansson wrote:

Hier ein Beispiel:


Trefflich. Nach der Lektüre der Kolumne vom 28.1. weiß ich nun, daß man als Schwede anscheinend jede Hoffnung, keine Präpositionsfehler zu machen, getrost begraben kann. Das läßt auch mich getrost sein.

Für die Allgemeinheit noch eine Buchempfehlung: Hans Weigel, Die Leiden der jungen Wörter. Nicht gerade neu und wahrscheinlich längst vergriffen. Aber da wird mancherlei sehr schön auf die Schippe genommen.


 
Wenjer Leuschel (X)
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Hallo Marinus, Aug 15, 2006

Marinus Vesseur wrote:

... In der letzten Zeit treffe ich viele Deutsche und Niederländer, die vor 40 oder 50 Jahren nach Kanada ausgewandert sind: man hört es nicht nur an der Aussprache des Englisch, sie machen auch weiterhin gewisse grammatikalischen Fehler, falsche Satzstellung, usw. Wer sich nicht andauernd damit befasst und dazulernt, wird in gewissen Fehlern beharren und es nicht merken. Hier in Kanada schon mal gar nicht, denn der Kanadier ist zu höflich, als das er einen korrigieren würde.


Deiner Erfahrung Ähnliches habe ich auch erlebt. In Südamerika hörte ich Leute "cobrieren" oder "mit dir schlafen" sagen, aber eigentlich meinen sie mit dem Letzten gar nicht das, was man normalerweise versteht. Und mit dem ersten meinen sie "kassieren", weil im Spanischen "cobrar" eben "kassieren" heißt.

Solche Phänomen besagt, daß Sprachen nicht ethnisch sind. Sprachen werden gelernt. Ich glaube, eine Sprache gehört zu den Menschen, die mit der Sprache leben und die sich mit ihr verständigen. Wenn die Leute zu höflich, einem die Fehler zu korrigieren, lernt man eben weniger, als wenn man korrigiert wird. Daher bin ich immer dankbar, wenn jemand was mit meinem Deutsch auszusetzen hat. Dann lerne ich erstmal richtig.


 
Erik Hansson
Erik Hansson  Identity Verified
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Links Aug 15, 2006

Marinus Vesseur wrote:

Erik Hansson wrote:

Jetzt habe ich aber dein Thema völlig in den Off-topic-Bereich entführt, Marinus


Das macht doch nichts, ich habe mich gefreut zu sehen, dass viele Kollegen mit den gleichen Problemen kämpfen.



Da bin ich beruhigt

Meine Recherche ergab u.a. folgendes:

http://www.udoklinger.de/Deutsch/Grammatik/Praep.htm
http://www.stk.tu-darmstadt.de/jcal/dat-akk-obj.htm
http://www.daf-portal.de/uebungen/index.php?viewCat=2 (Linksammlung)

Vielleicht etwas Nützliches dabei?


 
Christel Zipfel
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Da kann ich nur sagen.... Aug 15, 2006

... was bin ich froh, das ich Deutsch nicht lernen musste!!

Für mich ist jeder, der DE praktisch fehlerfrei spricht/schreibt, wie das die an dieser Diskussion Beteiligten tun, ein Genie.

Ich glaube nämlich, Perfektion ist hier viel schwieriger zu erreichen als in anderen Sprachen, die ich kenne (wenn nicht gar unmöglich...).

Zu dem speziellen Thema kann ich leider nichts beitragen, den
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... was bin ich froh, das ich Deutsch nicht lernen musste!!

Für mich ist jeder, der DE praktisch fehlerfrei spricht/schreibt, wie das die an dieser Diskussion Beteiligten tun, ein Genie.

Ich glaube nämlich, Perfektion ist hier viel schwieriger zu erreichen als in anderen Sprachen, die ich kenne (wenn nicht gar unmöglich...).

Zu dem speziellen Thema kann ich leider nichts beitragen, denn ich gehe in diesen Fällen rein nach dem Sprachgefühl des Muttersprachlers vor.

Dazu kommt noch das Problem der Süddeutschen (wie ich), die - um leicht vom Thema abzuschweifen - bekanntlich statt des Genitivs eher auf den Dativ zurückgreifen. Im Bewusstsein dieser Tatsache tendieren sie dann dazu, im Zweifel - und nicht immer zu Recht - den Genitiv zu verwenden.

"Der Akkusativ ist dem Dativ sein Tod", ein außerdem sehr amüsantes Buch, fand ich auch in dieser Hinsicht sehr nützlich.
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Vauwe
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Deutsch ist schwer Aug 15, 2006

Christel Zipfel wrote:

... was bin ich froh, das ich Deutsch nicht lernen musste!!




.".. was bin ich froh, dass ich Deutsch nicht lernen musste"
muss es richtigerweise heißen.
Sorry. Altes Problem von mir, jeden zu verbessern.


 
tectranslate ITS GmbH
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Wie heißt's denn nochmal? Aug 15, 2006

Christel Zipfel wrote:

"Der Akkusativ ist dem Dativ sein Tod", ein außerdem sehr amüsantes Buch, fand ich auch in dieser Hinsicht sehr nützlich.

Heißt es nicht "Des Dativs ist der Akkusativ seinem Tod"? (oder so...)

Grüßle ausm Schwobaländle,
Benjamin


 
Alban Fenle
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Musste auch schmunzeln... Aug 16, 2006

Marinus Vesseur wrote:

Ich musste allerdings schmunzeln als ich in deinem nächsten Beitrag las, wie du das Prinzip genau falsch herum auf der Katze auf dem Tisch angewendet hast, quasi als Demonstration der Komplikation.


Hi Marinus, ja, ich musste heute auch schmunzeln, da sind mir wohl die Pferde durchgegangen. Mein Erklärungsversuch gilt, wenn überhaupt, wohl nur, wenn Präpositionen nicht im Spiel sind.

Ich denke allerdings, dass bei Verben, in denen ein Geben impliziert ist, der Empfänger in der Regel im Dativ steht. Z.B. auch bei "antworten", "danken". Wenn du dir das einprägst, fällt es vielleicht leichter, im Einzelfall zu entscheiden.

Gruß,

Alban

P.S. bezüglich meines Namens: Alban ist ein Name für jene, die einen "dangler" haben...

[Edited at 2006-08-16 00:40]


 
Matthias Quaschning-Kirsch
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Kampf den Dativ! Aug 16, 2006

tectranslate wrote:

Heißt es nicht "Des Dativs ist der Akkusativ seinem Tod"? (oder so...)

Tja, Ihr da unten könnt eben alles außer Hochdeutsch.
Aber um das mal einer abschließenden Klärung zuzuführen: Es heißt selbstverständlich "Der Dativ ist den Genitiv sein Tod".
Übrigens: Hier im Rhingland jibbet bloß der Nominativ. Räischt anschäinend för de Lück.


 
Marinus Vesseur
Marinus Vesseur  Identity Verified
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Also, ischweesnisch Aug 16, 2006

MatthiasQKirsch wrote:
Übrigens: Hier im Rhingland jibbet bloß der Nominativ. Räischt anschäinend för de Lück.

Und die Rhingländische Fassung von dat Buch von dem Dingens soll wohl der foljenden Tittel erhalten: "Dat Genitiv soll froh sein datetdat Dativ überhaupts jibt", wa? Nee, nee, komm, dat is nitte so einfach. Nur, dir und dich, datt konnten die Jladbacher damals schonn nisch auseinander halten. Wie sollte man da als Ausländer denn ordentlisch Deutsch lernen, sachma? Furreschba, esch.


 
Christel Zipfel
Christel Zipfel  Identity Verified
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Oh, mit den Fällen bin ich da wohl etwas durcheinandergekommen.... Aug 16, 2006

[quote]tectranslate wrote:


Heißt es nicht "Des Dativs ist der Akkusativ seinem Tod"? (oder so...)

Grüßle ausm Schwobaländle,
Benjamin


Zum Glück handelte es sich - nur - um einen Buchtitel... Vielleicht heißt er: "Der Akkusativ ist des Genitivs seines Todes"?


 
Erik Hansson
Erik Hansson  Identity Verified
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Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod Aug 16, 2006

heißt das erste Buch von Bastian Sick. Aber ich muß zugeben, daß ich nachschauen mußte

Christel Zipfel wrote:

Vielleicht heißt er: "Der Akkusativ ist des Genitivs seines Todes"?


 
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